Steht man noch am Anfang des Online Marketings, so stellt sich für viele die Frage, welche der inzwischen 3 größten Werbeplattformen wohl die richtige ist. Alle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, Preise und Funktionsweisen. Auch wenn sich die Zielgruppen mit den Plattformen überschneiden oder viele Zielgruppen gemein haben, erreichen wir manche Zielgruppen mit der einen Plattform besser als mit der anderen.
Der große Unterschied zwischen Google und Facebook (als auch LinkedIn) besteht zunächst darin, dass wir bei Google diejenigen Zielgruppen erreichen, die nach bestimmten Begriffen suchen, während wir bei Facebook (und LinkedIn) eine bestimmte Zielgruppe bespielen können – unabhängig davon, ob diese nach dem Produkt oder der Dienstleistung sucht.
Ein einfacher Merksatz zur Unterscheidung lautet deshalb:
“Google Ads ist für bedarfsdeckende, Facebook Ads für bedarfsweckende Werbung besser geeignet”
Wann wähle ich Google Ads?
Google hat am meisten Potential für dich, wenn eine der folgenden Aussagen zutrifft:
- Genug/viele Menschen kennen und suchen das, was du anbietest
- Dein Angebot deckt einen Bedarf, den du nicht durch einen spontanen Impuls erzeugen kannst
- Die Kaufentscheidung für dein Angebot wird eher pragmatisch und rational getroffen, statt durch Emotionen ausgelöst.
-> Beispiel: Der Zahnarzt vor Ort, Staubsaugerbeutel
Wann wähle ich Facebook Ads?
Facebook hat am meisten Potential für dich, wenn eine der folgenden Aussagen zutrifft:
- Dein Produkt oder deine Marke ist noch nicht verbreitet und es wird nicht (genug) danach gesucht
- Mit deinem Angebot kannst du einen spontanen Kaufimpuls auslösen
- Mit deinem Angebot kannst du besonders gut Emotionen hervorrufen
- Dein Angebot spricht eine besonders nischige Zielgruppe an, die du gut kennst
Beispiel: Ein innovativer Rucksack für Mountainbiker, ein neuer Bio-Protein-Riegel
Wann wähle ich LinkedIn Ads?
Linkedin hat vor allem dann Potential für dich, wenn eine der folgenden Aussagen zutrifft:
- Dein Produkt oder deine Dienstleistung bewegt sich hauptsächlich im B2B-Bereich
- Deine Kunden/Akquisen bieten dir einen besonders hohen CLV (Customer Life Time Value)
- Du kennst deine Zielgruppe genau
Beispiel: Ein Logistik Vertrieb für Sportartikel, eine innovative App für Business-Meetings
Warum Facebook nahezu IMMER Sinn macht:
Remarketing:
Ob wir unseren Erstkontakt nun über Google oder LinkedIn erzeugt haben: Facebook bietet uns nach wie vor die günstigste Möglichkeit, die User (die bereits auf unserer Seite oder unserem Shop waren) weiterhin zu targetieren. Und bekanntlich ist Remarketing äußerst effektiv, da die Zielgruppe schon warm ist.
Branding:
Mit einer neuen Marke wirst du über keinen anderen Kanal als Facebook bzw. Social Media so schnell und so viel Reichweite generieren können wie über Facebook.
A/B-Tests:
Gerade wenn man noch ganz am Anfang steht und noch nicht viel Proof of Concept hat, was den Shop oder die Homepage betrifft, können wir mit Facebook sehr schnell aussagekräftige Ergebnisse generieren, was die User Experience angeht: Welche Landingpage funktioniert besser? Wo springen Leute am häufigsten von der Seite ab? Funktioniert der Kaufabschluss flüssig?
Weitere Pros und Contras der Plattformen
Google Pros:
- Für Einsteiger sehr benutzerfreundlich und zudem guter Support
- Sehr aussagekräftige und präzise Zahlen ermöglichen gewissenhaftes Optimieren
- Verhältnismäßig geringe Schwankungen in der Performance der Kampagnen
- Klickpreise gut abschätzbar zB. durch Keywordplaner
- Wir zahlen nur für Klicks auf unsere Anzeige
- Verhältnismäßig weniger Budget nötig, um den Werbekanal gewissenhaft zu testen
Google Cons:
- Je nach Branche viel Konkurrenz und somit Preisdruck der Angebote
Facebook und LinkedIn Pros:
- Sehr genaue Bestimmung der Zielgruppe
- Wir können Zielgruppen greifen oder generieren, die wir nirgendwo anders anspielen können
- Auffschlussreiche A/B Tests, wie oben erwähnt
- Weitaus genauere Insights über unsere Zielgruppe und Kampagnenperformance
- Anzeigen können “viral” gehen und richtig erfolgreich werden
Facebook und LinkedIn Cons:
- Etwas herausfordernder, um in der Bedienung durchzusteigen, da es hier weitaus mehr Parameter und Möglichkeiten gibt.
- Optimierung erfordert weitaus mehr Wissen, Erfahrung und Try&Error, da man aus den Parametern nicht so eindeutige Rückschlüsse ziehen kann wie bei Google Ads
- Wir zahlen nach Impressionen. Also auch dann, wenn wir keine Klicks auf unsere Anzeige erhalten haben
- Gerade bei LinkedIn können immens hohe Klickkosten zustande kommen
- Verhältnismäßig viel Werbebudget nötig, um den Werbekanal gewissenhaft zu testen
Fazit
Abschließend kann man also sagen, dass jede Plattform ihre Vorteile und Herausforderungen mit sich bringt und nur sehr selten die eine Plattform die Richtige ist. Oft ist die richtige Kombination die Lösung, wie zB. LinkedIn, um eine gewisse Zielgruppe auf sich aufmerksam zu machen oder auf die Landingpage zu führen, in Kombination mit Facebook, um die selbe Zielgruppe mit drastisch günstigeren Kosten weiterhin im Remarketing zu erreichen und letztlich zum konvertieren zu bringen.
Oft hilft es, sich nicht auf die erste Idee zu versteifen und jeder Plattform oder jeder Kombination einen ernsthaften Versuch zu geben.