Das erwartet euch
Kennt ihr das Gefühl, dass euer Werbebudget nicht in die richtigen Hände fließt? Meta hat im Sommer 2025 mit Value Rules ein Feature gelauncht, das dieses Problem lösen will. Es erlaubt euch, eure Gebote für ausgewählte Zielgruppen, Standorte, Geräte oder Placements feinzujustieren.
Statt nur auf möglichst viele Conversions zu optimieren, geht es um den tatsächlichen Wert hinter jedem Klick und Kauf, der für EUCH wichtig ist. Auch Ziele wie Brand Awareness lassen sich indirekt besser steuern, weil ihr genauer bestimmt, welche Zielgruppen für eure Marke langfristig am wertvollsten sind.
In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie dieses Feature funktioniert, für wen es gedacht ist und wie ihr es in der Praxis nutzt, um aus jedem investierten Euro mehr zu holen.

Was sind Value Rules und warum sind sie so hilfreich?
Value Rules sind vereinfacht gesagt “Gebotsmultiplikatoren”, die ihr direkt im Meta Ads Manager auf ausgewählte Zielgruppen anwenden könnt.
Statt wie bisher zig Ad Sets zu duplizieren und darin verschiedene Zielgruppen Targetings einzustellen, gebt ihr dem Algorithmus eine klare Ansage: „Diese Gruppe ist für mich besonders wertvoll – zahle mehr dafür!“, oder „Diese NutzerInnen sind weniger profitabel – reduziere das Gebot für diese Personengruppe.“
So verschiebt ihr das Budget von bloßen Klicks hin zu den Conversions, die wirklich Umsatz bringen. ppc.land
Konkret gesagt bestimmt ihr für ein oder zwei Kriterien – zum Beispiel Altersgruppe, Geschlecht, Standort, Betriebssystem oder Placement – wie stark euer Gebot angepasst werden soll. Für Segmente mit hohem durchschnittlichen Warenkorbwert könnt ihr das Gebot dann um 20, 40, 60 oder bis zu 90 Prozent erhöhen. Für weniger rentable Gruppen senkt ihr das Gebot entsprechend.
Doch warum solltet ihr dieses Feature nutzen, wenn der Algorithmus von Meta es doch sowieso besser weiß?
Metas Algorithmus funktioniert doch komplett automatisiert und findet immer genau die Personen, die am wahrscheinlichsten mein Ziel erreichen. Also zum Beispiel einen Kauf auf meiner Website abschließen.
Das stimmt, der Algorithmus von Meta hat in den letzten Jahren immer größere Performance-Sprünge gemacht und braucht mittlerweile kaum noch Vorgaben zu Alter, Geschlecht oder Standort. Tatsächlich nutzt Meta sogar jede Gelegenheit, seine Empfehlung für offenes Targeting mit seinen Advantage+ Features zu forcieren. „Bloß nicht das Targeting einschränken, das führt zu schlechteren Ergebnissen!!!“ – heißt es immer.
Was aber, wenn ihr es doch besser wisst?
Hier ist ein Real-Life Beispiel:
Bei einem unserer E-Commerce-Kunden haben wir festgestellt, dass Meta unsere Anzeigen überwiegend an Frauen ausspielt, obwohl das Produkt eigentlich für eine männliche Zielgruppe ausgerichtet ist.
Ein Blick in das Shop-Backend und in die GA4 Daten zeigt allerdings – der meiste Umsatz wird durch männliche Kunden generiert, nicht durch Frauen, wie der Algorithmus annimmt.
Nur wie kann das sein?
Bei dem Produkt handelt es sich um Sammlerstücke in einer männerdominierten Branche. Kunden, denen das Produkt gefällt, kehren immer wieder zum Shop zurück und kaufen die neue Version des gleichen Produkts.
Warum trackt Meta dann so viele Käufe über Frauen?
Die Antwort: Geschenke – Wir haben festgestellt, dass Frauen weniger Interesse am Produkt haben, dafür aber eher einen Impulskauf tätigen, um das Produkt anschließend zu verschenken. Das heißt, Meta nimmt diese Käufe als aktives Interesse auf und spielt die Anzeigen dementsprechend vermehrt bei Frauen aus.
Das Problem dabei ist, diese Zielgruppe kauft mit hoher Wahrscheinlichkeit keine weiteren Produkte, da es nicht für sie gedacht ist. Männliche Kunden hingegen werden zu potenziellen “Fans der Marke” und kehren immer wieder in den Shop zurück. Dadurch haben sie einen höheren Customer-Lifetime-Value (CLV). Dieser Value wird und kann von Meta gar nicht berücksichtigt werden, da diese Käufe in vielen Fällen außerhalb der Attribution von Meta stattfindet.
Meta weiß also gar nicht, dass in diesem Fall Männer, langfristig gesehen, wertvollere Kunden sind, als Frauen. Genau für diese Datenlücke können Metas Value Rules zu echten Gamechangern werden.
Damit man sich bei den Zielgruppen Einstellungen nicht entscheiden muss – “Targetiere ich nur Frauen oder nur Männer?” – kann man diese ab sofort selbst gewichten.
Ein weiterer Vorteil: Ihr müsst nicht unzählige Ad Sets anlegen, um eure Strategie abzubilden. Meta erlaubt bis zu zehn Regeln pro Regel‑Set, wobei jede Regel maximal zwei Kriterien kombiniert. Die Regeln werden nacheinander geprüft; sobald eine Regel greift, werden nachfolgende Regeln ignoriert. Mit einer cleveren Priorisierung eurer Regeln steuert ihr daher nicht nur, wie viel ihr für einzelne Segmente bezahlt, sondern auch welches Segment Vorrang hat. ppc.landsocialmediatoday.com
Voraussetzungen und Einschränkungen
Value Rules sind nicht für jede Kampagne verfügbar. Aktuell unterstützt Meta nur Sales‑ und App‑Promotion‑Kampagnen – Shops, Wohnungs‑ oder Jobanzeigen und Finanzprodukte bleiben außen vor. Damit ihr Wertregeln nutzen könnt, müsst ihr Conversion‑Events über eure Website oder App erfassen und die Kampagne auf „Maximize number of conversions“ bzw. „Maximize number of app events/installations“ optimieren.
Diese Funktion würden wir uns noch wünschen
Der Fall im E-Commerce Bereich ist klar. Mit euren eigenen Gebotsanpassungen könnt ihr mehr in die User investieren, die euch einen langfristigen Gewinn bringen.
Doch wie sieht es mit der Kundengewinnung oder Recruiting durch Leads aus?
Leider ist dieses Feature noch nicht für Leads Kampagnen ausgerollt.
Es gibt aktuell keine genaue Auskunft darüber, ob Metas Value Rules in Zukunft auch in Leads Kampagnen verfügbar sein werden. Besonders für die Leads-Gewinnung sehen wir einen echten Benefit, mit Value Rules zu arbeiten, da die Profitabilität und der Customer-Lifetime-Value (CLV) von Leads noch schlechter eingeschätzt werden kann von Meta als bei Käufen.
Eine der größten Herausforderungen bei Leads-Kampagnen ist Qualität der Anfragen. Häufig zählt der Algorithmus nur die Anzahl der Leads und kann den Wert eines Leads, ohne akkurates Tracking, nicht einschätzen. Das führt wiederum zu noch mehr schlechten oder unpassenden Leads. Darum hoffen wir, dass dieses Feature weiter ausgebaut wird.
Wo findet ihr die Funktion?
Ihr findet die „Value Rules“ in den Werbeeinstellungen (Advertising Settings) eures Ads Managers, sobald euer Konto für dieses Feature freigeschaltet ist. Dort legt ihr ein Regel‑Set an, benennt es und definiert die gewünschten Kriterien und Gebotsanpassungen. Bereits bei der Einrichtung weist Meta darauf hin, dass durch die Anpassung der Gebote die Kosten pro Ergebnis steigen können – ein wichtiger Hinweis, der vor unliebsamen Überraschungen schützt. ppc.land
Wie ihr Value Rules einrichtet
Die Erstellung eigener Wertregeln ist unkompliziert und direkt im Ads Manager möglich. Klickt auf „Value Rules“, um ein neues Regel‑Set anzulegen. Anschließend geht ihr schrittweise vor:
- Zielgruppe definieren: Wählt ein oder zwei Kriterien wie Alter, Geschlecht, Standort, Betriebssystem oder Placement aus. Ihr könnt beispielsweise ein Segment „Männer 25-44“ oder „iOS‑NutzerInnen in Bayern“ bilden.
- Gebot anpassen: Entscheidet, um wie viel Prozent euer Gebot für diese Gruppe steigen oder sinken soll. Meta gibt einen Richtwert von +20 % vor, lässt aber sowohl moderate als auch drastische Anpassungen zu.
- Regel benennen und speichern: Vergebt einen aussagekräftigen Namen und speichert euer Regel‑Set. Ihr könnt pro Set bis zu zehn einzelne Regeln definieren und sie in eine sinnvolle Reihenfolge bringen, damit die Priorität klar ist.
Nachdem ihr euer Regel‑Set angelegt habt, könnt ihr es bei der Kampagnenerstellung im Abschnitt „Performance Goal“ auswählen. Meta optimiert dann eure Kampagnenauslieferung entsprechend den definierten Wertregeln.
Vorteile von Value Rules
- Fokussierte Budgetnutzung: Statt dutzende Ad Sets zu basteln, bündelt ihr euer Budget in einer Kampagne und setzt über Wertregeln Prioritäten. Damit spart ihr Zeit und erreicht mehr Menschen, die wirklich profitabel sind.
- Mehr Kontrolle über automatisierte Auktionen: Der Algorithmus von Meta ist mächtig, doch er kennt euer Geschäft nicht. Mit Value Rules steuert ihr die KI, indem ihr definiert, welche Conversions besonders wertvoll sind. So kombiniert ihr die Stärken der Automatisierung mit eurem Geschäfts‑Know‑how.
- Transparente Auswertung: Über die neuen Breakdown‑Berichte seht ihr genau, wie sich eure Regeln auswirken und könnt mit wenigen Klicks nachjustieren. Dieses Reporting macht den Erfolg eurer Anpassungen messbar und erleichtert die Optimierung.
Limitierungen und mögliche Risiken
Value Rules sind kein Allheilmittel. Jede weitere Regel steigert die Komplexität und erhöht das Risiko, ohne belastbare Daten falsche Entscheidungen zu treffen. Meta weist selbst darauf hin, dass ihr zwar mehr Conversions aus euren bevorzugten Zielgruppen erzielen könnt, der Cost per Result aber steigen kann. Bevor ihr Regeln definiert, solltet ihr genau wissen, welche KundInnen-Segmente den größten Wert erzeugen und welche eher kostspielig sind. Nutzt dafür eure eigenen CRM‑Daten und Analyse‑Tools. Nur so vermeidet ihr, dass ein Bauchgefühl eure Gebotsanpassungen leitet und letztlich mehr Budget verschwendet als spart. socialmediatoday.com
Weitere Praxisbeispiele für den Einsatz von Value Rules
Die folgenden Beispiele zeigen, wie ihr Value Rules nutzen könnt, um die Performance eurer Kampagnen zu steigern. Diese Szenarien sind hypothetisch und sollen zeigen, wofür Value Rules noch verwendet werden können.
Beispiel 1 – Altersstruktur optimieren
Viele Werbetreibende stellen fest, dass der Meta‑Algorithmus besonders günstige Leads aus älteren Zielgruppen generiert. Diese Kontakte sind jedoch nicht immer die kaufstärksten. Anstatt die Zielgruppe „55 Plus“ komplett auszuschließen, könnt ihr mit Value Rules das Gebot für diese Altersgruppe reduzieren. Dadurch bleibt ihr in diesem Segment sichtbar, investiert aber weniger Budget und verschiebt den Schwerpunkt eurer Kampagne auf jüngere, profitablere Altersklassen.
Beispiel 2 – Internationale Märkte differenzieren
Internationale Kampagnen zeigen oft große Unterschiede in Cost‑per‑Lead und Kaufbereitschaft je nach Land. Mit Value Rules könnt ihr Gebote für eure wichtigsten Märkte wie Deutschland, Österreich oder die Schweiz erhöhen und gleichzeitig niedrigere Gebote für Regionen festlegen, in denen ihr viele günstige, aber weniger rentable Conversions bekommt. Auf diese Weise müsst ihr nicht mehr mehrere Ad-Sets pro Land erstellen, sondern steuert alles über ein zentrales Regel‑Set.
Beispiel 3 – Geräte und Placements gewichten
Value Rules erlauben es auch, unterschiedliche Gebote für Mobil‑Betriebssysteme und Placements zu hinterlegen. Wenn ihr feststellt, dass iOS‑NutzerInnen in eurem Shop einen höheren Warenkorbwert erzielen, könnt ihr das Gebot für iOS erhöhen und gleichzeitig Android‑NutzerInnen mit einem niedrigeren Gebot bedienen. Genauso lassen sich Placements wie der Instagram‑Feed, Reels oder der Facebook Marketplace unterschiedlich bewerten, um eure Ads dort auszuspielen, wo sie den größten Return erzielen. ppc.land
Fazit: Für wen lohnen sich Value Rules?
Value Rules sind eine spannende Ergänzung für Performance‑MarketerInnen, die ihre Kampagnen auf Profitabilität statt auf reine Conversion‑Menge ausrichten möchten. Mit bis zu zehn Regeln pro Set lassen sich vielfältige Szenarien abbilden und das Budget wirkungsvoll steuern. Voraussetzung sind jedoch solide Daten und klare Zielgruppen‑Insights.
Ohne fundierte Analysen besteht die Gefahr, dass ihr die Kosten in die Höhe treibt, ohne wirklichen Mehrwert zu erzielen.
Unser Tipp: Testet Value Rules in kleinen Schritten, indem ihr zunächst nur eine oder zwei Regeln für eure wichtigsten Segmente einrichtet. Beobachtet die Ergebnisse mittels Breakdowns und passt die Gebotsanpassungen kontinuierlich an. Wenn ihr Hilfe bei der Einrichtung oder bei der strategischen Auswertung benötigt, steht euch unser Team der Performance Marketing Agentur ZweiDigital gerne zur Verfügung. ppc.landjonloomer.com
Meta Ads Agentur
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Philipp ist Teamlead im Performance Marketing bei ZweiDigital. Mit seinem holistischen Ansatz legt er großen Wert auf eine ganzheitlich abgestimmte Marketingstrategie, um so das Beste aus seinen Social Ads Kampagnen herauszuholen.
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