Das erwartet euch
Vielleicht seid ihr auch schon mal drüber gestolpert: Untertitel auf Instagram, VoiceOver für visuelle Inhalte, die Möglichkeit der Schriftgrößenanpassung, Assistive Touch, … praktisch, oder? 🚀
Doch dahinter steckt weitaus mehr als das ein oder andere nette Feature: Der Bericht der World Health Organization zeigt, dass ungefähr 1 von 7 Menschen mit einer Einschränkung lebt, die sie in ihrer Art, wie sie mit der Welt und ihren Geräten interagieren, beeinträchtigt. Das Thema der Inklusion war nie wichtiger: Erst vor kurzem hat die EU mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz neue Richtlinien gesetzt und setzt sich aktiv für eine gleichberechtigte und diskriminierungsfreie Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen aus. Auch wir als Performance Marketing Agentur mussten einiges an unserer Website anpassen, da es ab Juni 2025 verpflichtend ist, sich an die Bestimmungen des BFSG zu halten.
Barrierefreies und inklusives Gestalten beginnt mit dem Schritt, sich bewusst zu werden, dass man nicht nur für sich selbst, auf Basis von persönlichen Ansichten und Biases, gestaltet, sondern für alle. Das Ziel ist es also, Services und Produkte so zu gestalten, dass sie für so viele Menschen wie möglich zugänglich sind.
Die verschiedenen Arten von Beeinträchtigungen
Dabei sollte man vor allem 5 verschiedene Arten von möglichen Beeinträchtigungen berücksichtigen:
- 👁️ Visuell (z.B. Farbenblindheit)
- 🦵Motorisch (z.B. Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind)
- 🦻Akustisch (z.B. Schwerhörigkeit)
- 💥Krampfanfälle (z.B. durch flackerndes Licht)
- 🧠Kognitiv (z.B. Legasthenie)
Ferner können Barrieren auch durch bestimmte Umstände für alle erzeugt werden. Dabei unterscheidet man zwischen:
- Situationsbedingt (z.B. durch Schlafmangel)
- Umweltbedingt (z.B. Benutzung des Smartphones bei Regen)
Unterschied zwischen barrierefreiem und inklusivem Design
Doch wo liegt jetzt der Unterschied zwischen barrierefreiem (eng. “accessible”) und inklusivem (engl. “inclusive”) Design?
Erstere hat eine wesentlich spezifischere Zielgruppe im Kopf. Accessible Design (auch oft als “a11y” bezeichnet) zielt darauf ab, Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung nicht auszuschließen. Inklusives Design dagegen versucht, Produkte und Services für die gesamte Menschheit zu simplifizieren. Dabei werden Faktoren ausschlaggebend, die für jedermann zutreffen, wie zum Beispiel:
- Alter
- Geschlechtsidentifikation
- Religion
- Bildung
- soziale und wirtschaftliche Situation
- der Wohnort
- die Sprache
- die Herkunft
… und noch viel mehr. Am besten funktionieren die beiden Ansätze jedoch gemeinsam! Beide Prinzipien haben das gleiche Ziel: In beiden Fällen sollen Barrieren und Probleme eliminiert werden, die Menschen davon abhalten, Web Content und digitale Produkte zu nutzen. 🤝
Microsoft hat ein Inclusive Design Toolkit mit jeder Menge Ressourcen entwickelt, die verwendet werden können, um sich über das Thema genauer zu informieren oder Aktivitäten wie Workshops zu planen, mit speziellem Bezug auf das Thema Accessible and Inclusive Design.
Barrierefreiheit ist damit nicht nur fortschrittlicher Gedanke, er bringt Vorteile für alle: So hilft ein Reel, was mit Untertiteln unterlegt ist, nicht nur Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung, sondern auch Menschen, die das Video stumm anschauen, und trotzdem das Gesagte verstehen wollen. Einfacher und deutlich lesbarer Text hilft nicht nur Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, sondern auch Menschen mit perfektem Sehvermögen, die sich Inhalte im grellen Sonnenlicht anschauen wollen.
Tipps & Tricks
Doch wie und wo soll ich anfangen? Im Folgenden liefern wir ein paar Tipps und Gedanken, die auch wir im Performance Design verwenden und zum barrierefreien Designen anregen sollen:
- 💬 Sprache: Fachsprache und Umgangssprache können zu Verständnisproblemen führen. Falls Fachbegriffe unabdingbar sind, helfen Erklärungen für das Verständnis. Das gleiche Prinzip gilt für den Ton: Humor beispielsweise ist sehr subjektiv und kann schnell zu Missverständnissen führen.
- 📖 Lesbarkeit: Schriftarten und -größen sollten so gewählt werden, dass Buchstaben und Zeilen schnell und einfach zu erfassen sind. Konsistenz, Kontrast und die Ausrichtung von Texten spielen eine wichtige Rolle für die Lesbarkeit.
💡 Sans-Serif-Schriften mit einem erhöhten Zeilenabstand und einer maximalen Textlänge von 80 Wörtern sind am einfachsten zu lesen. - 🎨 Farbe und Kontrast: Text auf Farbhintergründen sollte dem WCAG Standard entsprechen. Beim Checken der Kontrastwerte helfen Tools wie der Contrast Checker von Coolor. Das gleiche gilt für wichtige Grafiken. Vorsicht ist beim Verwenden von purem Schwarz und Weiß gebeten: Extremer Kontrast kann die Lesbarkeit reduzieren und die Belastung für Menschen mit Lichtsensitivität oder Legasthenie.
- 🖌️ Farbauswahl und Testing-Tools: Bei der Farbauswahl helfen Tools wie Material Color, Color Safe oder das USWDS Token Based Color System.
- 🙌Flexibilität: Designs sollten auf alle möglichen Bildschirmgrößen und Auflösungen adaptiert werden. Stichwort: Responsive Design!
- 👉Interaktionen & Nutzerführung: Nutzern sollte auf den ersten Blick klar werden, was ihnen vermittelt werden soll. Visuelle, konsistente Indikatoren wie Überschriften, Buttons und Interaktionen helfen, sich schnell im Design zurechtzufinden: Egal ob simple Ads oder Websites.
- 💻 Struktur: Dieser Punkt richtet sich vor allem an Front-End-Entwickler. Nicht nur im Design spielt barrierefreies und inklusives Design eine wichtige Rolle. Auch in der Entwicklung sollte man darauf achten, welche Elemente am besten in welchem Kontext verwendet werden. Mit HTML5 wurden neue Elemente hinzugefügt, die dabei helfen, eine bessere semantische Struktur aufzubauen.
- 🖼️ Alt-Text: Wo wir schon bei dem eher technischen Part beim Webdesign sind, darf das Thema Alt-Texte und Beschreibungen nicht fehlen. Oft als Tool zur Optimierung für SEO genutzt, dient der Alternativtext eigentlich als sprachliche Übersetzung eines visuellen Inhalts, die beeinträchtigten Benutzern von Hilfsmitteln wie Screenreadern vorgelesen wird.
- 🤓Auf dem neuesten Stand bleiben: Das Thema Barrierefreiheit und Inklusivität nimmt aktuell an Fahrt auf – besser spät als nie! Haltet euch mit Recherchen auf Plattformen und Magazinen wie A List A Part oder SmashingMagazine auf dem Laufenden, sie liefern einiges an nützlichem, hands-on Wissen.
Die Auswirkungen von Accessible und Inclusive Design
Das Minimum an Anforderungen findet man in den Guidelines des WCAG, der wohl bekanntesten Community für Accessible Design. Alle Zielgruppen profitieren von barrierefreiem, inklusivem Design. Jede Entscheidung im Design sorgt für den Ausschluss und das Miteinbeziehen von bestimmten Gruppen mit bestimmten Fähigkeiten, Bedürfnissen und Wünschen. Die Vielfalt bietet euch die Chance, über den eigenen Horizont zu schauen und über eigene Ansichten und Biases kritisch zu blicken. Die Entwicklung und Geschichte zeigt, dass viele Features und Entwicklungen, die ein spezielles Problem adressierten, im Endeffekt auch für alle als Benefit dienten (z.B. Dark Mode, Text-to-speech, Speech-to-text). Doch nicht nur im Design sollte das Prinzip angewandt werden. Viele Unternehmen beziehen die Prinzipien von Barrierefreiheit und Inklusivität auch auf ihre Kultur oder das Recruiting.
Mit Fokus auf einfache Sprache, Kontraste, Flexibilität und klaren Strukturen können wir digitale Produkte gestalten, die für alle zugänglich sind. Denn inklusives Design ist nicht nur ein ethischer Standard, sondern auch ein Innovationsmotor für bessere Erlebnisse. 🚀
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Marie ist Werkstudentin im Design-Team. Als helfende Hand unterstützt sie in allen internen und externen Design-Bereichen und zaubert mit Farben, Formen, Bildern und Bewegung aufregende Inhalte.
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