Das erwartet euch
Social Media war lange Zeit vor allem eins: eine perfekt inszenierte Welt. Hochglanz-Bilder, Rabattcodes und die immer gleiche Ästhetik dominierten Instagram, TikTok & Co. InfluencerInnen wurden dabei zu professionellen Werbegesichtern. Sie präsentierten täglich neue Produkte, stylten ihre Frühstücks-Bowls und machten Trends konsumierbar.
Doch das Blatt wendet sich. Immer mehr UserInnen, insbesondere die jüngeren Generationen, sehnen sich nach Authentizität. Die Aufmerksamkeit verschiebt sich: Weg von reiner Produktinszenierung, hin zu gesellschaftlich und politisch relevanten Themen. Klimaschutz, psychische Gesundheit, Feminismus, Antirassismus, Inklusion, bewusster Konsum, all das rückt zunehmend in den Fokus. Auch auf Social Media.
Diese Entwicklung hat eine neue Form von MeinungsmacherInnen hervorgebracht: SinnfluencerInnen.
Was sind SinnfluencerInnen?
Der Begriff kombiniert Sinn und Influencer und steht für CreatorInnen, die ihre Plattform nicht in erster Linie für Werbung, sondern für Aufklärung, Aktivismus und gesellschaftlichen Diskurs nutzen. Ihr Ziel: Menschen zum Umdenken bewegen, Debatten anstoßen und gesellschaftlichen Wandel mitgestalten. Dabei können SinnfluencerInnen AktivistInnen, AutorInnen, PädagogInnen, JournalistInnen oder einfach reflektierte Menschen mit Haltung sein. Was sie verbindet, ist ein Thema, das ihnen am Herzen liegt und das sie mit ihrer Community teilen wollen. Sie treten nicht perfekt auf, sondern echt. Sie zeigen sich verletzlich, unbequem oder politisch, aber immer mit dem Ziel, gesellschaftliche Themen sichtbar zu machen.
Sie:
- klären auf über gesellschaftliche und politische Themen, oft leicht verständlich und niedrigschwellig
- teilen persönliche Erfahrungen zu Themen wie psychische Gesundheit, Diskriminierung oder Elternschaft
- ermutigen zum Mitmachen, z. B. durch Challenges, Petitionen oder Alltagstipps
- vermeiden beliebige Werbedeals und kooperieren nur mit Marken, die zu ihren Werten passen
Unterschied Influencer vs. Sinnfluencer
Während klassische InfluencerInnen in der Regel Inhalte rund um Mode, Beauty, Reisen oder Lifestyle produzieren und diese häufig mit werblichen Inhalten verknüpfen, verfolgen SinnfluencerInnen ein anderes Ziel: Sie wollen Haltung zeigen, Verantwortung übernehmen und Themen besprechbar machen, die sonst gerne ausgeklammert werden.
Dabei schließen sich Reichweite und Kommerz nicht grundsätzlich aus, viele SinnfluencerInnen arbeiten ebenfalls mit Marken zusammen. Entscheidend ist jedoch: Die Kooperation muss zu ihren Werten passen.
Welche Themen bearbeiten SinnfluencerInnen?
SinnfluencerInnen sind mehr als nur Content CreatorInnen. Sie sind die digitalen Stimmen des gesellschaftlichen Wandels. Ihre Themen sind vielfältig, tiefgründig und oft persönlich motiviert. Hier findet ihr eine Auswahl an Themenfelder, die sie bespielen:
Nachhaltigkeit & Klimaschutz
Der Klimawandel ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit und für viele SinnfluencerInnen ein persönlicher Antrieb. Sie erklären, wie der CO₂-Fußabdruck durch Mobilität, Energie, Ernährung oder Kleidung beeinflusst wird, und bieten konkrete Alternativen an.
Mentale Gesundheit & Selbstfürsorge
Mentale Gesundheit wird auf Social Media zunehmend offen angesprochen oft sehr persönlich. SinnfluencerInnen helfen, psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren und sprechen über Themen wie Therapie, emotionale Belastung, Erschöpfung oder Selbstwert.
Veganismus
Pflanzliche Ernährung wird nicht nur aus gesundheitlichen Gründen thematisiert, sondern auch aus ethischen und ökologischen. Dabei geht es nicht um Verbote, sondern um Bewusstsein, Tierethik, Ressourcenverbrauch und Genuss.
Politische Bildung & gesellschaftlicher Diskurs
Sie übersetzen komplexe Themen in verständliche Sprache, entlarven Desinformation und regen zur Beteiligung an, besonders bei jungen Zielgruppen, die sich von klassischen Bildungsangeboten oft nicht angesprochen fühlen.
Feminismus & Gendergerechtigkeit
Feministische SinnfluencerInnen machen strukturelle Ungleichheit sichtbar, z. B. im Hinblick auf Care-Arbeit, Gender Gaps, Schönheitsnormen oder Rollenklischees. Sie zeigen, wie tief patriarchale Strukturen im Alltag verankert sind und wie wir sie gemeinsam verändern können.
Queere Themen & Antidiskriminierung
Queere SinnfluencerInnen setzen sich für Sichtbarkeit, Aufklärung und Gleichberechtigung ein. Sie thematisieren Diskriminierung, klären über Identitäten auf und geben queeren Perspektiven den Raum, den sie in klassischen Medien oft nicht bekommen.
Die Themenwelt der SinnfluencerInnen ist breit, relevant und wirkungsvoll. Was sie alle verbindet, ist die Kombination aus persönlichem Engagement, gesellschaftlicher Verantwortung und digitaler Kommunikation. Sie schaffen Räume für Austausch, Aufklärung und Reflexion – und sind so zu wichtigen Stimmen des digitalen Wandels geworden.
Wie beeinflussen SinnfluencerInnen ihre Community?
SinnfluencerInnen haben nicht nur Reichweite, sondern sie haben Einfluss im besten Sinne. Sie bauen echte Beziehungen zu ihrer Community auf und fördern Reflexion statt Konsumverhalten.
- Sie erzeugen Diskussionen statt Clickbait-Dramen.
- Sie bieten Orientierung, während andere verkaufen.
- Sie sprechen von Mensch zu Mensch, nicht von Marke zu Zielgruppe.
Gerade durch persönliche Geschichten und direkte Kommunikation entsteht ein tiefes Vertrauensverhältnis, das weit über ein „Like“ hinausgeht. Ihre Inhalte sind niedrigschwellig, emotional aufgeladen und aktivierend. Perfekt, um Menschen wirklich zu erreichen und zum Umdenken zu bewegen.
Erfolgreiche SinnfluencerInnen
Luisa Neubauer – Klimaschutz & Aktivismus
Luisa Neubauer zählt zu den prägendsten Gesichtern der deutschen Klimabewegung und ist eine der führenden Aktivistinnen von Fridays for Future Deutschland. Als Mitorganisatorin hat sie sich international einen Namen gemacht und setzt sich unermüdlich für Klimagerechtigkeit und eine generationengerechte Zukunftspolitik ein. Sie spricht offen über die Dringlichkeit des Klimawandels und die Verantwortung, die jede Generation für die Zukunft trägt.
Auf ihrem Instagram-Account und in öffentlichen Debatten, etwa in Talkshows, thematisiert sie politische Versäumnisse und fordert mehr globale Verantwortung. Dabei ist sie faktenbasiert, streitbar und tritt mit einer klaren Haltung für konkrete Lösungsansätze ein, um eine nachhaltige Transformation zu erreichen. Neubauer nutzt ihre Reichweite nicht nur, um Bewusstsein zu schaffen, sondern auch, um ihre Community zu aktivem Handeln zu motivieren, sei es durch Petitionen, Aufklärung oder die Förderung politischer Beteiligung.
Madeleine Alizadeh – Nachhaltigkeit, Feminismus & mentale Gesundheit
Madeleine Alizadeh, besser bekannt als DariaDaria, ist eine Vorreiterin der nachhaltigen Mode und engagiert sich nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für feministische Themen und die mentale Gesundheit. Sie hat sich als Influencerin von der klassischen Modebloggerin hin zu einer klaren Stimme im Bereich bewusster Konsum und nachhaltiger Lebensweise entwickelt.
Auf ihrem Instagram teilt sie Einblicke in ihren Alltag, spricht offen über die Herausforderungen, die sie beim Umstieg auf einen nachhaltigeren Lebensstil erlebt hat, und ermutigt ihre Community, Verantwortung zu übernehmen. Ihr Engagement für die Reduktion von Müll und den Einsatz für faire Produktionsbedingungen zeigt sich auch in ihrer Kritik an der Fast Fashion-Industrie. Darüber hinaus setzt sie sich für die Aufklärung über die mentale Gesundheit und das Abbau von Stigmata ein.
Louisa Dellert – Politik, Umwelt & Körperakzeptanz
Louisa Dellert begann ihre Karriere als Fitness-Influencerin und hat sich inzwischen zu einer politischen Aktivistin und Verfechterin von Nachhaltigkeit und Körperakzeptanz entwickelt. Auf ihrem Instagram-Account teilt sie nicht nur Themen rund um nachhaltigen Konsum und Umweltschutz, sondern kämpft auch für mehr Selbstliebe und Inklusivität.
Louisa nutzt ihre Reichweite, um Menschen dazu zu inspirieren, über den Tellerrand hinauszublicken und Verantwortung zu übernehmen – nicht nur in Bezug auf ihren eigenen Konsum, sondern auch in politischen und sozialen Kontexten. Sie spricht unverblümt über ihre eigenen Erfahrungen und Herausforderungen, etwa bei der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Schönheitsnormen, und stellt diese in den Kontext von Körperpositivität und gesellschaftlichem Wandel.
Ihre Plattform ist ein Raum für ganzheitliche Veränderung, wo die Themen Umweltbewusstsein, Feminismus und Selbstakzeptanz miteinander verknüpft werden.
Ninia LaGrande – Body Positivity, Feminismus & Inklusion
Ninia LaGrande ist eine der prominentesten Vertreterinnen der Body-Positivity-Bewegung im deutschsprachigen Raum und setzt sich stark für Inklusion und Diversität ein. Als Journalistin und Content Creatorin spricht sie nicht nur über Körperakzeptanz und Schönheitsnormen, sondern fordert auch, dass die Gesellschaft Menschen mit Behinderungen, Migrationshintergrund und anderen marginalisierten Gruppen sichtbarer macht.
Auf ihrem Instagram teilt Ninia ihre eigenen Erfahrungen und fördert eine positive Diskussion über Körperbilder und soziale Gerechtigkeit. Sie thematisiert, wie tief patriarchale Strukturen und Ableismus in der Gesellschaft verankert sind und wie wir diese gemeinsam überwinden können. Dabei setzt sie sich vehement für mehr Repräsentation in den Medien und eine inklusive Gesellschaft ein.
Ihr Engagement für Diversität, Chancengleichheit und Kritik an Schönheitsidealen macht sie zu einer der wichtigsten Stimmen der Body-Positivity-Bewegung und sozialer Veränderung.
Mirko Drotschmann – Politik, Geschichte & Aufklärung
Mirko Drotschmann alias MrWissen2Go, hat sich als einer der führenden politischen YouTuber im deutschsprachigen Raum etabliert. Mit seinem YouTube-Kanal und seiner Präsenz auf anderen Social Media Plattformen macht er komplexe politische Themen verständlich und zugänglich. Sein Ziel ist es, politische Bildung zu fördern und Menschen dazu zu ermutigen, sich aktiv mit politischen und gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.
Auf seinem Kanal und in seinen sozialen Medien beleuchtet er eine Vielzahl von Themen, von aktuellen politischen Entwicklungen über historische Ereignisse bis hin zu demokratischen Prozessen. Dabei stellt er nicht nur Fakten vor, sondern liefert auch eine kritische Analyse und fordert die ZuschauerInnen zu einem reflektierten Diskurs auf.
Mirko setzt auf eine einfache, verständliche Sprache, die es seinen Followern ermöglicht, sich in der oft komplexen politischen Landschaft zurechtzufinden.
Fazit
SinnfluencerInnen stehen für eine neue Form des digitalen Einflusses. Sie nutzen ihre Reichweite nicht für Konsum, sondern für gesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit, mentale Gesundheit, Feminismus oder politische Bildung. Ihre Inhalte sind authentisch, persönlich und oft aktivistisch geprägt.
Im Unterschied zu klassischen InfluencerInnen geht es ihnen nicht um Reichweite um der Reichweite willen, sondern um Wirkung, Haltung und Dialog. Damit prägen sie eine Social Media Kultur, in der Relevanz vor Inszenierung steht und echte Inhalte mehr zählen als Algorithmen.
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Vanessa ist Werkstudentin im Bereich Social Media. Mit ihrer Leidenschaft für Social Media Marketing und ihrem Gespür für aktuelle Trends unterstützt sie bei der Außendarstellung von ZweiDigital.
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