Was ist serverseitiges Tracking und wie funktioniert es?

Serverseitiges Tracking oder doch browserseitiges Tracking? Was ist DSGVO konform? Wie richten ich serverseitiges Tracking ein? Brauche ich trotzdem die Einwilligung der Webseitenbesucher? Ihr merkt, das Thema serverseitiges Tracking ist komplex und es können viele Fragen aufkommen! Wir richten seit Jahren für unsere KundInnen serverseitiges Tracking ein und geben euch in diesem Blogbeitrag unser Wissen weiter. Viel Spaß beim Deep Dive in Cookies, Tracking und Co.

Das erwartet euch:

In der digitalen Marketingwelt, wo Daten der König und Einsichten die Königin sind, ist das Tracking der Thron, auf dem sie sitzen. Hier kommt das serverseitige Tracking ins Spiel – ein mächtiges Werkzeug, das nicht nur die Effektivität Ihrer Kampagnen steigert, sondern auch die Privatsphäre der Nutzer respektiert. In diesem Blogbeitrag tauchen wir in das Thema serverseitiges Tracking ein und erklären, wie es sich vom browserseitigen Tracking unterscheidet, warum es wichtig ist und wie Du es fĂĽr verschiedene Plattformen wie Meta, TikTok, Pinterest, GA4 und Google Ads einrichten kannst.

Was ist serverseitiges Tracking?

Serverseitiges Tracking ist eine Methode, bei der Daten direkt vom Endgerät des Websitebesuchers zunächst an einen Host-eigenen Server gesendet werden, bevor sie an die Werbe- oder Analyseplattformen weitergeleitet werden. Stellt es euch wie einen Postweg vor: Anstatt die Nutzerdaten von einem “Postboten” der jeweiligen Werbeplattform abholen zu lassen, reisen sie erst zum Verteilzentrum, werden dort aufbereitet und dann zum Empfänger der Wahl versendet. Dies ermöglicht eine präzisere Datenerfassung und bietet einen besseren Schutz der Nutzerdaten, da weniger Informationen im Browser des Benutzers gespeichert werden.

Der Unterschied zu browserseitigem Tracking

Im Gegensatz zum serverseitigen Tracking, erfasst das browserbasierte Tracking Daten durch Third-Party-Cookies, die im Browser des Benutzers gesetzt werden. Wenn wir bei der Analogie des Postweges bleiben, werden die Daten in diesem Fall von dem Postboten auf direktem Weg vom Versender an den Empfänger übermittelt.
Bei dem Verfahren werden also von Drittanbietern sensible Nutzerdaten ausgelesen. Dies macht es anfällig für Datenschutzprobleme, Ad-Blocker und Browser-Restriktionen, die die Genauigkeit der Daten beeinträchtigen können.

Warum ist serverseitiges Tracking wichtig?

Als Reaktion auf die Datenschutzprobleme hat Apple für den Safari-Browser die Intelligent Tracking Prevention (ITP) eingeführt. Diese Datenschutzfunktion soll das Tracking von Benutzeraktivitäten durch Cookies von Drittanbietern reduzieren bzw. verhindern. Mittlerweile hat die Technologie auch in den meisten anderen Browsern an Bedeutung gewonnen und auch im meistgenutzten Chrome-Browser wird in einer Testphase seit Anfang 2024 bei 1% aller Nutzer das standardmäßige Blockieren der Third-Party Cookies umgesetzt. Im Laufe des Jahres soll die Funktion flächendeckend ausgerollt werden.

Eine der Hauptfunktionen von ITP besteht darin, Cookies von Drittanbietern zu blockieren oder ihre Wirksamkeit zu reduzieren. Dies bedeutet, dass Websites normalerweise keine Cookies von anderen Domains setzen können, die nicht die Domain sind, die der Benutzer gerade besucht. Während Benutzer von einem verbesserten Datenschutz profitieren, da ihre Online-Aktivitäten insbesondere über verschiedene Websites hinweg weniger verfolgt werden können, erschwert die Maßnahme das Tracking des Benutzerverhaltens über verschiedene Websites hinweg erheblich.

Serverseitiges Tracking hingegen umgeht Third-Party Cookies, indem es den Umweg über den Host-eigenen Server geht, auf dem die Daten angereichert und verschlüsselt werden können, bevor sie an Drittanbieter weitergeleitet werden. Somit werden gleichzeitig Datenqualität und -sicherheit erhöht, wovon Nutzer als auch Websitebetreiber profitieren.

Zu beachten ist, dass das serverseitige Tracking nicht die Einwilligung der Datenerfassung nach DSGVO umgeht. Es muss also immer noch der Consent über einen Cookie-Banner eingeholt werden, bevor das Tracking aktiv wird. Da im Einwilligungsprozess demnach kein Änderungsbedarf entsteht, sind folglich auch keine Anpassungen in den Datenschutzrichtlinien vonnöten.

Vorteile von serverseitigem Tracking

Bessere Datenqualität

  • Umgehung der ITP-Blockade, da die Datenerhebung nicht auf Third-Party-Technologie basiert

Höhere Sicherheit

  • Erfasste Daten werden auf einem sicheren Server platziert
  • Vorselektion der Daten möglich, bevor sie an externe Parteien weitergegeben werden
  • VerschlĂĽsselung vertraulicher Daten (bessere Kontrolle der Datenschutzrichtlinie)

Anreicherung der Daten

  • Daten können vor Ăśbermittlung an Analyse- oder Werbeplattform mit Zusatzinformationen ergänzt werden

Schnellere Seiten-Ladezeit

  • Serverseitiges Tracking kann fĂĽr groĂźe Datenmengen effizienter sein, da die Verarbeitung und Analyse der Daten auf leistungsstarken Servern erfolgt (bessere Nutzererfahrung und möglicher Anstieg der Conversion Rate)

Wie richte ich serverseitiges Tracking ein?

Die Integration von serverseitigem Tracking kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Welche davon sich davon am besten eignet, hängt von den technischen Gegebenheiten (wie dem verwendeten Shopsystem/CMS), den verfügbaren Ressourcen und der Komplexität des gewünschten Tracking-Setups ab. Im Folgenden findest Du die gängigsten Methoden im Überblick:

Option 1: Direkte Integration

Werbetreibende können die Conversion API direkt in ihre internen Systeme oder E-Commerce-Plattformen integrieren. Dies beinhaltet die Implementierung von Tracking-Codes auf der Serverseite, um Conversions zu erfassen und dann die Daten direkt an die Werbeplattform zu senden.
Vorteile:
+ hoher Individualisierungsgrad (“Alles kann erfasst werden”)
Nachteile:
hohes MaĂź an Entwicklerkenntnissen erforderlich
hoher Zeitaufwand bei Integration und Instandhaltung/Anpassungen (insbesondere bei umfangreichen Websites)

Option 2: Verwendung von Drittanbieter-Tools

Es gibt verschiedene Drittanbieter-Tools und Dienstleister, die speziell auf die Integration und Verwaltung von Conversion API spezialisiert sind. Diese Tools bieten oft benutzerfreundliche Schnittstellen und erleichtern die Einrichtung und Verwaltung von Conversions.
Um das serverseitige Tracking für Meta bei den gängigsten Shopsystemen zu integrieren, empfehlen wir folgende Plugin-Integrationen:

 

Serverseitiges Tracking Tools

FĂĽr das serverseitige Tracking auf anderen Werbeplattformen wie Google Ads, Google Analytics, Pinterest, TikTok und Microsoft Ads ist eine manuelle Integration momentan noch unumgänglich. 

In diesem Fall hilft Dir unser Tracking-Team gerne weiter. 

Vorteile:
+ schnelle, einfache Umsetzung
+ keine Entwicklerkenntnisse notwendig
Nachteile:
nicht mit allen Websites kompatibel (insbesondere bei Eigenentwicklungen)
wenig Spielraum für Individualisierung → ungeeignet für komplexe Set-Ups

Option 3: Tag-Verwaltungs-Plattformen

  1. Tools, wie beispielsweise der Google Tag Manager, bieten eine zentrale benutzerfreundliche Oberfläche, die es ermöglicht ohne Entwicklerkenntnisse individuelle Tracking-Codes und andere Skripte zu implementieren und zu verwalten. Somit können, ohne den hohen Aufwand einer direkten Integration auf der Website, auch komplexere Set-ups abgebildet werden. Außerdem können die Berechtigungen für die Veröffentlichung individuell angepasst werden, sodass es den Website-Entwicklern vorbehalten bleibt, Änderungen vor dem Live-Gang zu prüfen und zu verifizieren.
    Vorteile:
    + Tracking-Integration ohne Entwicklerkenntnisse möglich
    + Hoher Individualisierungsgrad → geeignet für komplexe Set-Ups
    + Schnellere Umsetzung und einfachere Anpassung als bei direkter Integration
    Nachteile:
    – Fehleranfälliger durch FlĂĽchtigkeit bei der manuellen Erstellung der Tags (Empfehlung: SetUp im Preview&Debug-Modus vor Veröffentlichung testen)
    – evtl. initialer Einarbeitungsaufwand fĂĽr das verwendete Tool
    – evtl. zusätzliche Serverkosten

Im Fall, dass eine Tag-Verwaltungs-Plattform wie Google verwendet wird, steht die Überlegung an, auf welchem Server die Daten gehostet werden. Hier bietet sich theoretisch an, die Daten auf dem eigenen Server zu hosten, auf dem bereits die Website liegt. Die Einrichtung benötigt allerdings erneut hohes technisches Know-How.
Zudem gibt es die Möglichkeit, auf spezialisierte Dienste zurückzugreifen, die eine reibungslose Integration und Datensicherheit garantieren. Eine beliebte Option ist die Google Run mit der Google App Engine und Google Cloud Run. Allerdings liegen die Kosten hier deutlich höher als bei Konkurrenzanbietern.
ZweiDigital setzt daher auf das Angebot von Stape.io. Die monatlichen Ausgaben sind überschaubarer und sie überzeugen zudem mit einem qualitativ hochwertigen Support. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Serverlocation auszuwählen, was eine wichtige Option für Unternehmen darstellt, die ihre Daten nicht außerhalb der EU lagern möchten.

Fazit serverseitiges Tracking

Spätestens jetzt sollten sich alle Werbetreibenden mit dem serverseitigen Tracking auseinandersetzen, da die konventionellen Methoden über das browserseitige Tracking stetig an Bedeutung verlieren und mittelfristig nicht mehr unterstützt werden.
Es ist also dringend empfehlenswert, jetzt die Systeme umzustellen, um zukünftige Einbußen in der Datenvollständigkeit vorzubeugen.

Darüber hinaus bietet das serverseitige Tracking auch die Chance, die Datenqualität und -sicherheit weiter zu erhöhen, wodurch die Effektivität von Kampagnen gesteigert und die Privatsphäre der Nutzer respektiert werden. Der einzige Nachteil im Vergleich zum browserseitigen Tracking ist die etwas kompliziertere initiale Einrichtung.

Solltest ihr bei der Umsetzung des serverseitigen Trackings Unterstützung brauchen, kontaktiert uns gerne! 

Serverseitiges Tracking einrichten

Als Performance Marketing Agentur mit Fokus auf Social Ads wissen wir ganz genau, wie wichtig das Tracking ist. Nur so lässt sich nachvollziehen, wie erfolgreich Werbemaßnahmen sind und ob die Performance stimmt. Das Einrichten des serverseitigen Trackings bieten wir entweder als separate Dienstleistung oder mit weiteren Dienstleistungen wie das Schalten von Werbenanzeigen auf Facebook, TikTok, LinkedIn und Co. an. 

Wir bieten euch ebenfalls ein kostenloses Audit an – erst wenn wir uns sicher sind, dass wir euch einen Mehrwert bieten können, kommt es zu einer Zusammenarbeit! 

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Noel

Noel ist Performance Marketing Manager bei ZweiDigital. Er ist Ansprechpartner fĂĽr Facebook Ads, Google und TikTok und betreut unsere KundInnen im Kampagnenmanagement. Dabei liegt es ihm besonders am Herzen, Ă„sthetik und Performance in Einklang zu bringen.

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